Richtiges Lüften für Ihre Wohnträume

Gesundheitliche Aspekte

 

Aus gesundheitlicher und baubiologischer Sicht muss auf ausreichende Frischluft (von außen) im Raum besonderes Augenmerk gelegt werden. Diverse gasförmige und feste Stoffe in der „verbrauchten“ Raumluft können bei keiner oder zu wenig Lüftung Ihre Gesundheit gefährden.

 

Feuchtigkeit (Wasserdampf) wird in bewohnten Räumen ständig in großer Menge produziert. In einem 4 Personen-Haushalt entstehen durchschnittlich 8 bis 15 kg Feuchtigkeit pro Tag. Zu trockene Luft (unterhalb von ca. 40 % relativer Luftfeuchtigkeit) kann das Austrocknen der Schleimhäute bewirken und Bronchialerkrankungen auslösen. Länger anhaltende relative Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 bis 65 % führt an kalten Stellen von Außenwänden zu Kondenswasserbildung, einem idealen Nährboden für Schimmelpilze.

 

Ihre neuen Fenster und Türen sind wesentlich fugendichter als Ihre bisherigen. Ihre Wohnung unterliegt dadurch nicht mehr einer unkontrollierten Dauerlüftung, d.h. weniger Energieverlust in der kalten Jahreszeit jedoch auch keine automatische Frischluftzufuhr durch fugendichte Fenster. Sie können die Lüftungsvorgänge jetzt Ihren Bedürfnissen entsprechend regulieren.

 

Vorgehensweise:

 

Ziel des Lüftens ist es, ein Maximum an Raumluftqualität bei einem Minimum an Energieverbrauch zu erreichen. Für das aktive Lüften mit dem Fenster sollen folgende Punkte berücksichtigt werden: Kurz aber intensiv lüften, am besten durch ganz geöffnete Fenster (Stoßlüftung), oder durch das Öffnen von gegenüberliegenden Fenstern und Türen (Querlüftung) 3 bis 5 mal pro Tag. Bei halb geöffneten oder gekippten Fenster erhöht sich die Zeit für einen kompletten Luftaustausch (im Winter wegen Energieverlust eher vermeiden).

 

Die notwendige Lüftungsdauer für den kompletten Luftwechsel eines Raumes bei Stoßlüftung (ganz geöffnetes Fenster) ist abhängig von der Außentemperatur. Je größer der Temperaturunterschied zwischen innen und außen ist, desto größer das Bestreben der warmen Luft, durch das geöffnete Fenster aufzusteigen. Daraus ergibt sich im Winter eine erforderliche Lüftungszeit von ca. 3 bis 6 min, im Frühling und Herbst ca. 10 bis 20 Minuten und im Sommer ca. 25 bis 30 Minuten. In Schlafräumen stellt sich (bei geschlossenen Fenstern) nach wenigen Stunden eine schlechte Raumluft ein. Dauerlüftung durch Kippstellung führt im Winter aber zur Auskühlung der Schlafräume und zu hohem Energieverlust. Als gangbarer Kompromiss erweist sich hier ein gutes Durchlüften vor dem Schlafengehen und eine „Spaltlüftung“ (Kippweitenbegrenzung).

 

Mit mechanischen Lüftungsanlagen (Be- und Entlüftung) kann man den erforderlichen Luftaustausch „automatisieren“. Durch Wärmerückgewinnung sind solche Anlagen auch energiesparend.